Akim Lewit

Geburtsdatum: Mittwoch, 5 April, 1893

Religionsbekenntnis: Mosaisch

Beruf:
Geschäftsmann

Vereine als Funktionär:
Admira, Unbekannt

Biografie:

Akim Chaim Lewit (auch: Levit), * 15. April 1893 Buinaksk (Russland), † 1. September 1965 Wien, Geschäftsmann, Schachspieler, Sportfunktionär, Funktionär der IKG

1., Neutorgasse 6

Der in Russland geborene Geschäftsmann Akim Chaim Lewit war bereits vor dem Ersten Weltkrieg beim Floridsdorfer Fußballklub [[Admira]] und im Straf- und Meldeausschuss (STRUMA) des Österreichischen Fußballverbandstätig. Zu Beginn der Ersten Republik wechselte er zum jüdischen Sportverein [[Hakoah]]. Nach einem kurzen Intermezzo in der Fußballsektion übernahm Lewit – ein sehr guter Schachspieler – die Leitung der Sachsektion. Zudem hatte er über mehrere Jahre die Leitung der zionistischen Bezirkssektion des Ersten Bezirks inne. Im Jahr 1923 war Lewit auch die treibende Kraft der Neugründung der "Wiener Schachzeitung" und fungierte als deren Herausgeber.
Im Juli 1938 wurde Lewit in das Konzentrationslager Dachau gebracht, ab 21. September 1939 war in Buchenwald interniert. Er überlebte die nationalsozialistische Vernichtungspolitik und war ab 1945 politisch und in Hilfsorganisationen in führenden Funktionen tätig. Er gehörte der KPÖ an und leitete das Wiedergutmachungsreferat der IKG. Als Vertreter der IKG war Lewit auch Vorsitzender des "Internationalen Komitees", einer Hilfsorganisation für jüdische Flüchtlinge.

Er gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des "Aktionskomitees der jüdischen KZler", das sich bald in "Verband der wegen ihrer Abstammung Verfolgten" umbenannte. Nach dem Zusammenschluss mit den Gruppierungen der politisch Verfolgten zum "Bund der politischen Verfolgten – Österreichischer Bundesverband" (KZ-Verband) wurde Lewit Präsidiumsmitglied der neuen Organisation. Auch dem Vorstand der Hakaoh gehörte Lewit wieder an.
 
Quellen
WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K 3: Akim Lewit
Wiener Schachzeitung. Organ für das gesamte Schachleben. Red. und hrsg. von R. Wahle und A. Levit
Akim Lewit, Wiedergutmachung, in: Mahnruf für Freiheit und Menschenrecht. Organ des österreichischen Bundesverbandes ehemals politisch verfolgter Antifaschisten, Nr. 1, 15. 11. 1946

Literatur
Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Spitaler Georg [Hg.]: Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938. Berlin: De Gruyter 2018
Michael Negele: Glanz & Elend des Schachorgans. Die bewegte Geschichte der Wiener Schachzeitung. in: Karl, Nr. 2/2009, S. 20–27
Ignaz Hermann Körner: Lexikon jüdischer Sportler in Wien 1900-1938. Herausgegeben von Marcus G. Patka. Wien: Mandelbaum Verlag 2008, S. 140.
Christine Oertel: Tor zur Freiheit? Die Bricha und das Rothschildspital. In: Thomas Albrich (Hg.): Flucht nach Eretz Israel: die Bricha und der jüdische Exodus durch Österreich nach 1945. Innsbruck: Studienverlag 1998, S. 52

Weblinks
Manfred Mugrauer: "Gewerkschaft" für Jüdinnen und Juden. Die Wiener Kultusgemeinde als Politikfeld der KPÖ nach 1945, http://www.kpoe.at/geschichte/arbeiterinnenbewegung/2017/raquo-gewerkschaft-laquo-fuer-juedinnen-und-juden
KZ-Verband Wien: Was ist der KZ-Verband?, http://kz-verband-wien.at/?page_id=128
Stephen P. Morse: Searching Dachau Concentration Camp Records in One Step, https://stevemorse.org