Dr. Valentin Rosenfeld

Geburtsdatum: Dienstag, 2 März, 1886

Religionsbekenntnis: Mosaisch

Beruf:
Rechtsanwalt

Vereine als Funktionär:
Schwimmklub Hakoah, Präsident
1929
Schwimmklub Hakoah, Vizepräsident /Präsident-Stellvertreter
1937
Schwimmklub Hakoah, Vorstandsmitglied
1936

Biografie:

Valentin Rosenfeld studierte in Wien Rechtswissenschaften und schloss das Studium 1910 ab.  Bin Ende 1937 arbeitete er als Anwalt in Wien, sein Büro befand sich in der Wipplingerstraße. Schon früh engagierte sich Rosenfeld zugleich im Sport: Er war maßgeblich an der Arbeit der Spielerunion, einer gewerkschaftsähnlichen Vertretung der Wiener Fußballprofis, beteiligt, deren Sitz sich in Rosenfelds Büro befand. Vor allem aber diente war Rosenfeld beim zionistischen Sportverein Hakoah in dessen Schwimmsektion aktiv. Nach deren Umwandlung in einen eigenständigen Verein im Jahr 1928 übernahm er zentrale Funktionen: Zum einen hatte auch der Schwimmclub Hakoah seinen Sitz in Rosenfelds Kanzlei, ab dem Oktober 1929 war er Präsident des Vereins und verantwortlich für die Herausgabe der Vereinszeitung. Die erfolgreiche Hakoah-Schwimmerin Fritzi Löwy war in Rosenfelds Kanzlei angestellt, saß ebenfalls im Vorstand, unterstützte ihn bei der Arbeit für die Zeitung und dürfte zeitweilig auch ein Liebenverhältnis mit Rosenfeld unterhalten haben.
Nach dem Februaraufstand 1934 wurden Rosenfeld und einige andere Rechtsanwälte, denen eine besondere Nähe zur sozialdemokratischen oder kommunistischen Partei nachgesagt wurde, verhaftet. Seine Frau emigrierte 1936 nach England, ihr Mann folgte ihr kurz von der Machtübernahme der Nationalsozialisten. In London gab Valentin Rosenfeld eine Exilzeitung der Hakoah heraus und er half vielen Wiener Juden und Jüdinnen – darunter zahlreiche SportlerInnen und FunktionärInnen der Hakoah – zur Flucht nach England. Rosenfeld blieb nach dem Ende des Nationalsozialismus in England.

Literatur:
Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Spitaler Georg (Hg.): Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938. Berlin 2018, 274, 300, 304-305
Vida Bakondy: Montagen der Vergangenheit. Flucht, Exil und Holocaust in den Fotoalben der Wiener Hakoah-Schwimmerin Fritzi Löwy, Göttingen 2017
Ignaz Hermann Körner: Lexikon jüdischer Sportler in Wien 1900-1938. Herausgegeben von Marcus G. Patka. Wien 2008, 179-180
Valentin Rosenfeld in: WienGeschichteWiki