Jakob Zeichner

Geburtsdatum: Donnerstag, 25 September, 1890

Religionsbekenntnis: Mosaisch

Beruf:
Prokurist

Vereine als Funktionär:
Austria, Kassier / Kassenwart / Säckelwart / Schatzmeister / Zahlmeister
1932
Austria, Revisor-Kontrollor-Kassaprüfer
1929

Biografie:

Jakob Zeichner * 25.9.1890 Kolomea (Galizien), †  unbekannt,  Industrieangestellter, Sportfunktionär

7., Schottenfeldgasse 69
 
Jakob Zeichner wurde im galizischen Kolomea (heute: Kolomyja, Ukraine) geboren. Um 1900 hatte diese Stadt einen jüdischen Bevölkerungsanteil von fast 50 Prozent. Wie viele andere galizische Juden wanderte Zeichner nach Wien aus. Er machte als Industrie-Angestellter Karriere, war Prokurist einer Luster- und Metallwarenfabrik.
Ab 1931 war Zeichner Vorstandsmitglied des Fußballklub Austria, in wechselnden Funktionen als Revisor, Besitzer und Kassier. Als Angestellter fällt Jakob Zeichner aus dem üblichen Sample der Austria-Vorstandsmitglieder im März 1938, das zum größten Teil aus Gewerbetreibenden bestand, ein wenig heraus. Allerdings war Zeichner auch kein kleiner Angestellter, sondern Prokurist und – vor der Beraubung durch den Nationalsozialismus –  finanziell nicht schlecht gestellt, wie sich aus seiner Vermögensanmeldung vom 12. Juli 1938 ablesen lässt. Fast gleichzeitig mit dem Einbreingen der Vermögensanmeldung verlor er auch seine Anstellung: Am 20. Juli veröffentlichte die Luster- und Metallwarenfabrik Alois Pragan und Bruder G.m.b.H. die Löschung Jakob Zeichners als Prokurist. Am 21. November 1938 verließ Zeichner Wien, danach verliert sich seine Spur.
 
Quellen
WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K 3: Meldezettel Jakob Zeichner
OeStA/AdR E-uReang VVSt VA Buchstabe Z 8773 Zeichner, Jakob, 25.9.1890
Neues Wiener Tagblatt, 20. 7. 1938, S. 13
 
Literatur
Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Rudolf Müllner/Johann Skocek: Ein Fußballverein aus Wien. Der FK Austria im Nationalsozialismus 1938-1945. Wien/ Köln /Weimar 2018.
Paul Robert Magocsi: Historical Atlas of Central Europe. University of Washington Press: Seattle 2002, S. 109

Im Rahmen einer Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus ist dieser Text auch auf Wien Geschichte wiki erschienen.