Bela Guttmann

Geburtsdatum: Donnerstag, 26 Januar, 1899

Religionsbekenntnis: Mosaisch

Geburtsort:
Budapest, Ungarn
(Budapest, Österreich-Ungarn)

Beruf:
Tanzlehrer, Fußballprofi, Fußballtrainer

Vereine als Funktionär:
SC Hakoah, Sektionsleiter/Schwimmwart/Sprungwart
Sektionsleiter Tanz (ab 1922)

Biografie:

1899 wurde Bela Guttmann in Budapest als Sohn eines jüdischen Tanzlehrerehepaars geboren. Schon mit 16 Jahren erwarb er selbst ein Diplom als Tanzlehrer. 1916 begann er mit dem Tennispiel, aber zugleich startete er bei Törekvés eine Karriere als Fußballer. 1919 wechselte er zum MTK Budapest, mit dem er 1920 und 1921 die Landesmeisterschaft gewann. Zugleich debütierte er in der Nationalmannschaft. 1922 übersiedelte er nach Wien und zur zionistischen Hakoah. Schon vor der Einführung des Berufsspielertums verdiente er sehr gut, danach wurde er zu einem der bestbezahlten Wiener Starspieler, führte die Hakoah 1924/25 aber auch zum Gewinn der ersten Profimeisterschaft.  
Nach der ersten Hakoah-Tournee in die Vereinigten Staaten 1926 blieb Guttmann – wie etliche seiner Mitspieler – in den USA. Guttmann spielte bei den New York Giants, später bei der New Yorker Hakoah, beteiligte sich an den Varieté-Auftritten der Spieler und eröffnete am Broadway eine Bar. Nach dem Scheitern des Projektes, den Fußball in den USA populär zu machen, kehrte Guttmann 1933 für zwei Saisonen zur Wiener Hakoah zurück. Er gründete eine eigene Tanzsektion und engagierte sich auch bei den erfolgreichen Hakoah-SchwimmerInnen. Nach einem sehr erfolgreichen Zwischenspiel beim holländischen SC Enschede kehrte er nochmals nach Wien zurück, ehe er nach dem „Anschluss“ im Sommer 1938 nach Budapest ging, wo er mit Ùjpest Meister und Mitropacupsieger wurde. Die Jahre bis zum Ende der NS-Herrschaft überlebte ein nach eigenen Angaben in Budapest, es gibt jedoch auch Hinweise auf einen längeren Aufenthalt in der Schweiz. 1945 arbeitete er jedenfalls als Trainer bei Vasas Budapest. In Italien, Südamerika, Portugal, in Rumänien, Griechenland und Zypern und kurzzeitig auch wieder in Österreich absolvierte er eine beeindruckende Karriere als Trainer, ehe er 1981, fast ein wenig in Vergessenheit geraten, in Wien starb.

Literatur:
Detlev Claussen, Béla Guttmann: Weltgeschichte des Fußballs in einer Person, Berlin 2006
Jenö Csaknady, Die Bela Guttmann Story. Hinter den Kulissen des Weltfussballs,
Offenbach a.M. 1964
Öst. Pressebüro: 120. Geburtstag von Béla Guttmann / Doppel-Champions League-Sieger aus Wien