Max Seemann

Geburtsdatum: 30. November 1892

Religionsbekenntnis: Mosaisch

Geburtsort:
Ostrava, Tschechien
(Mährisch-Ostrau, Österreich-Ungarn)

Beruf:
Kaufmann

Vereine als Funktionär:
Austria

Biografie:

Max Seemann, * 30. November 1892 Mährisch-Ostrau (Ostrava, Tschechien), † 20. Februar 1939 Belgrad (Jugoslawien, Serbien), Kaufmann, Sportfunktionär

3., Marxergasse 28

Der aus Mähren nach Wien zugewanderte Max Seemann war Betreiber eines Sporthauses in der Annagasse im Ersten Bezirk. Der Sport bildete auch darüber hinaus einen zentralen Bestandteil seines Lebens. Zu seinen Aktivitäten zählte eine Tätigkeit als Fußball-Schiedsrichter und Kassier des Schiedsrichterkollegiums. Beim Wiener Amateur-Sportverein – dem Vorläufer des FK Austria – war Seemann Sektionsleiter für Fußball. Als 1924 der Profibetrieb im Fußball eingeführt wurde, wechselte er aus seiner ehrenamtlichen Funktion auf die Position eines bezahlten Managers beim Wiener Athletik-Club (WAC).
1935 ging Seemann, wiederum als Manager, zum Deutschen Fußball Club (DFC) nach Prag. Zum Zeitpunkt des „Anschlusses“, im März 1938 lebte Seemann aber wieder in Wien und war als Jude der Verfolgung durch den Nationalsozialismus ausgesetzt. Im September 1939 verließ Max Seemann Wien, laut Meldezettel ging er nach Frankreich. Ob er tatsächlich dort ankam, ist unklar. Jedenfalls starb Max Seemann nur ein halbes Jahr später, am 20. Februar 1939 in Belgrad.

Quellen
WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K 3: Max Seemann
Illustriertes Sportblatt, 10. 11. 1919, S. 7; 23. 4. 1921, S. 6; 19. 11. 1924, S. 6; 6. 12. 1924, S. 6.
Illustrierte Kronen-Zeitung, 10. 10. 1935, S. 13

Im Rahmen einer Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus ist dieser Text auch auf Wien Geschichte wiki erschienen.