Dr. Felix, Otto Kanitz

Geburtsdatum: Montag, 5 Februar, 1894

Religionsbekenntnis: o.B.

Geburtsort:
Wien, Österreich
(Wien, Österreich Ungarn)

Nationalsozialismus:
Beruf:
Privatbeamter

Vereine als Funktionär:
ASKÖ, Sonstiges
ASKÖ-Bezirkskartell 1928
ASKÖ, Vorstandsmitglied
ASKÖ-Hauptvorstand 1932

Biografie:

Der Pädagoge Otto Felix Kanitz gehörte zu den wichtigsten Jugendfunktionären des „Roten Wien“. Als Mitgründer der Schönbrunner Erzieherschule der Kinderfreunde und zeitweiliger Obmann der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) setzte er auf Bildung und Aufklärung als wichtigste Mittel auf dem Weg zum selbstbewussten Proletariat. Sport und Turnen schrieb er dabei eine große Rolle zu, vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit. Im Kampf gegen die nationalsozialistische Bedrohung ab den frühen 1930er Jahren schlug Kanitz im Rahmen der sozialdemokratischen Propagandastelle eine Reihe von Maßnahmen für den Arbeitersport vor: Der erfolgreichen Agitation der Nazis in Österreich müsse mit eigenen linken Symbolen begegnet werden. Beim Bundestag des ASKÖ 1932 forderte er eine straffere Organisation, stärkere politische Schulung, eigene Grußformeln und die Uniformierung mit dem blauen Hemd der Parteijugend. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde Kanitz von den Nationalsozialisten verhaftet und 1940 im KZ Buchenwald ermordet.
 
Literatur:
Reinhard Krammer: Arbeitersport in Österreich, Wien 1981
Heinz Weiss: Otto Felix Kanitz: Vom jüdischen Klosterschüler zum Top-Roten der Zwischenkriegszeit, Wien 2016